Selbstporträt mit Doppelbelichtung von Annette Marks

Hi, mein Name ist Annette und ich bin Mama und Familienfotografin im Ruhrgebiet und am Niederrhein.
Natalie und Marli haben bereits einen Einblick zu ihrer Vorgehensweise bei dokumentarischen Selbstporträts von Mamas im Alltag und auch in schwierigen Zeiten gegeben.
Für mich persönlich eine bedeutsame Herangehensweise, weil es mir im Trubel des Alltages, im Nachhinein, hilft, mich selbst, bewusst wahrzunehmen und zu sehen. - Und die #mamawowarstdu Challenge ist für mich ein ganz wichtiger Reminder, das zu Praktizieren. Denn auch bei mir gibt es immer mal längere Phasen in denen ich quasi „vergesse“, was für ein starkes und heilsames Werkzeug die Kamera sein kann.
In meinem Beitrag zum Thema möchte ich Euch zeigen, dass auch inszenierte Selbstporträts für einen persönlich bedeutsam sein können.
Lange Zeit dachte ich, dass mich Selbstporträts immer lächelnd und glücklich zeigen müssen. Ich habe erst in den letzten Jahren für mich gelernt, dass ich mich geirrt habe. Meine Selbstporträts sind für mich und nicht für andere. Wieso fingiere ich also zeitweise ein Gefühl, welches eventuell von mir erwartet wird oder wie ich erscheinen möchte? Ein Selbstporträt kann ein Refugium sein. Ein Mittel die eigenen Gefühle festzuhalten und auszudrücken. In meinem Fall sogar besser, als ich es mit Worten jemals aufschreiben könnte. Wir können ein Gefühl haben und dieses mit einer Fotografie darstellen. Dabei gibt es kein falsch und kein richtig, solange wir unser Gefühl erkennen.
Das Thema #mamawowarstdu hinterlässt in mir ein intuitives Gefühl von „unsichtbar und doch da“. Ich habe mir also Gedanken dazu gemacht, wie sich dieses Gefühl gestalterisch umsetzen lässt und mich für ein minimalistisches Selbstporträt mit Doppelbelichtung entschieden. Mit der Technik der Doppelbelichtung wird in der Analogfotografie eine Aufnahme auf eine andere Aufnahme belichtet. Entsprechend den Lichtgegebenheiten entsteht dadurch teilweise eine Transparenz. Viele digitale Kameras können diesen Effekt heutzutage simulieren. Es ist aber auch möglich mittels Photoshop oder bestimmter Apps zwei oder mehrere Aufnahmen im Nachhinein übereinander zu legen. Bei der Umsetzung habe ich mich für einen schlichten Hintergrund entschieden.
In den Einstellungen meiner Kamera habe ich Mehrfachbelichtung (zwei Aufnahmen) und den Selbstauslöser (zwei Aufnahmen, *10 Sekunden Vorlaufzeit) ausgewählt.
Da ich bewusst eine gewisse Unschärfe haben wollte, habe ich den Fokus manuell nur ungefähr eingestellt und mit Offenblende (1,4) fotografiert.
Für diese Challenge habe ich mir bewusst Zeit genommen. Daher sind dieses Mal sehr viele Aufnahmen entstanden.
Am Ende habe ich mich intuitiv für ein Bild entschieden. Dieses habe ich mit Lightroom in einem Analogfilmlook bearbeitet, um das Gefühl der Unbestimmtheit zu verstärken.
Dies ist also mein Gefühl zum Thema #mamawowarstdu.
Euer Gefühl kann ganz anders aussehen. Ich möchte Euch ermutigen in Euch zu horchen und Euch, wenn möglich, Zeit zu nehmen kreativ mit diesem Gefühl zu spielen und Euch Gedanken zu machen, wie es für Euch Gestalt annimmt.



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